Die GNU General Public License (GPL) ist die wichtigste und verbreitetste Open Source Lizenz. Etwa 60 % aller Open Source Software untersteht dieser Lizenz, darunter so bekannte Programme wie Linux oder Busybox. Die GPL ist das Vorbild für alle Lizenzen mit einem strengen Copyleft und in der Version 2 (→ Die GNU General Public License, Version 2) und Version 3 (→ Die GNU General Public License, Version 3) in Gebrauch.
Die GNU Lesser General Public License (LGPL) hiess früher «GNU Library General Public License» und ist speziell für Programmbibliotheken gedacht. Sie hat ein beschränktes Copyleft, dass die Verlinkung der Bibliotheken sowohl mit Open Source Software als auch mit proprietärer Software ermöglicht.
Die Apache License liegt inzwischen in der Version 2.0 vor und ist eine Non-Copyleft-Lizenz. Wichtigstes Programm ist der Apache Webserver.
Die BSD-Lizenz ist das Vorbild für zahlreiche Non-Copyleft-Lizenzen wie die MIT License, PHP License oder OpenLDAP Public License, die sich zumeist nur im Namen unterscheiden. Die Betriebssysteme NetBSD, Open BSD und FreeBSD können unter dieser Lizenz genutzt werden.
Die Common Public License (CPL) ist eine strenge Open Source-Lizenz, die vielfach von IBM genutzt wurde und daher verbreitet ist. Microsoft hat den Windows Installer XML unter der CPL lizenziert. Unter der nahezu wortgleichen Eclipse Public License kann die JAVA-Entwicklungsumgebung Eclipse genutzt werden.
Die Mozilla Public License (MPL) wurde entwickelt, um den Netscape Communicator als Open Source Software zu lizenzieren. Weil Third-Party-Bestandteile nicht freigegeben werden konnten, enthält die Lizenz nur ein beschränktes Copyleft, wonach nur Änderungen in den Ursprungsdateien der MPL unterstellt werden müssen. Da die Mozilla-Programme inzwischen unter verschiedenen Open Source-Lizenzen parallel angeboten werden, hat die Bedeutung der MPL stark nachgelassen.
Die European Public License (EUPL) ist eine von der Europäischen Kommission entwickelte Lizenz mit einem strengen Copyleft, die in den 22 Sprachen der Mitgliedstaaten vorliegt. Es wird erwartet, dass diese Lizenz zunehmend von öffentlichen Verwaltungen für die Lizenzierung von Eigenentwicklungen eingesetzt wird. Die EUPL ist kompatibel mit der GPL (→ Was ist Lizenzkompatibilität?).
(Quelle: ifross.org)